Dieses Handbuch habe ich ursprünglich nicht für „den Markt“ geschrieben, sondern für meine Kinder Rosalie und Ferdinand. Und wenn ich ehrlich bin, auch für mich selbst. Für den 14-jährigen Peter von damals, der in Graz saß und dieses Gefühl hatte, dass da draußen etwas Großes passiert, aber niemand erklärt es so, dass es im echten Leben wirklich funktioniert.

In meinem Umfeld war das Bild ziemlich klar: Aktien sind Zockerei. Etwas für Leute, die entweder zu viel Geld haben oder zu viel Zeit. Mich hat das nicht abgeschreckt, sondern eher gereizt. Weil ich wissen wollte, was stimmt. Wo liegt die Wahrheit. Und warum es so wirkt, als würden manche mit System Vermögen aufbauen, während andere sich von Schlagzeilen und Bauchgefühl treiben lassen.

Ich hatte keinen Mentor, also habe ich getan, was man in so einer Situation eben macht. Ich habe mir alles selbst zusammengesucht. Bücher bestellt, gelesen, wieder neue bestellt. Über Jahre. So viele, dass ich heute manchmal schmunzeln muss, weil mir im Rückblick etwas sehr Einfaches auffällt: Wenn ich damals nur einen Teil von dem Geld, das ich in Bücher gesteckt habe, direkt in ein gutes Unternehmen investiert hätte, wäre das wahrscheinlich die beste „Lektion“ gewesen. Diese Erkenntnis ist ein bisschen bitter, aber genau solche Momente bringen einen weiter.

Dann kam mein Zivildienst am Landeskrankenhaus Graz, und ich landete ausgerechnet bei den Darmspiegelungen. Spätestens dort wusste ich, dass ich beruflich in eine andere Richtung will. Ich bin in die Zahnmedizin gegangen, habe eine Praxis aufgebaut und ein Leben geführt, das eigentlich schon voll genug war. Aber die Börse hat mich nie losgelassen. Im Gegenteil: Je weniger Zeit ich hatte, desto mehr habe ich nach einem Ansatz gesucht, der nicht davon lebt, dass man jeden Tag stundenlang Kurse beobachtet.

Und irgendwann blieb ein Satz bei mir hängen, der alles sortiert hat: Der Preis ist das, was man bezahlt. Der Wert ist das, was man bekommt. An der Börse sehen die meisten nur den Preis. Zahlen, die blinken. News, die schreien. Kurse, die springen. Was dabei fehlt, ist der Wert. Und wenn du den Wert nicht kennst, triffst du Entscheidungen fast zwangsläufig aus Emotion. Mal aus Angst, mal aus Gier, mal aus dem Gefühl, etwas zu verpassen.

Genau deshalb habe ich mir ein Werkzeug gebaut, das mir eine Frage sauber beantwortet: Ist diese Aktie gerade eher günstig, fair oder teuer. Kein Zaubertrick, keine Glaskugel, kein „schnell reich“-Versprechen. Sondern ein ehrlicher Kompass. Daraus ist der Fairvalue Calculator entstanden. Erst für mich. Dann Schritt für Schritt für andere. Und immer mit dem Anspruch, dass man es nachvollziehen kann. Dass es transparent bleibt. Dass man nicht glauben muss, sondern verstehen kann.

Dieses E-Book ist die Essenz daraus. Nicht als Lehrbuch, sondern als klare Abkürzung. Du bekommst ein Prinzip, das sich in einem normalen Leben umsetzen lässt: langfristig gute Unternehmen zu vernünftigen Preisen kaufen. Nicht timen. Nicht zocken. Nicht dem nächsten Hype hinterherlaufen. Sondern ein System haben, das dich in ruhigen Zeiten diszipliniert und in Krisen stabil hält.

Wenn du am Ende nur eine Sache mitnimmst, dann diese: Du brauchst kein Finanzstudium. Du brauchst Klarheit, Regeln und einen Weg, Emotion von Entscheidung zu trennen. Genau dafür ist dieses Handbuch da.